Schmerzen in der 2. Nachthälfte?
Verbessern sich die Schmerzen bei Bewegung?
Langsamer, schleichender Beginn und Verlauf der Rückenschmerzen ohne erkennbare Ursache?
Morgensteifigkeit des Rückens mindestens 30 Minuten oder länger?
Dauern die Schmerzen schon länger als 3 Monate?
Abwechselnde Gesäßschmerzen?
Das können mögliche Symptome der axialen Spondyarthritis (Morbus Bechterew) sein.
Das Leitsymptom zu Beginn der Erkrankung sind tiefsitzende Rückenschmerzen in Ruhe, die von einer Entzündung im Bereich der Sakroiliakalgelenke (Verbindung Wirbelsäule-Becken) herrühren.
Weitere typische Symptome:
- Neben der Wirbelsäule können schmerzhafte Entzündungen auch an anderen Gelenken wie z. B. Hüfte oder Schulter, Ellbogen und Knie, seltener auch an Fingern und Zehen auftreten.
- Bei 30-50% treten auch Entzündungen an den Sehnenansätzen auf. Typisch ist hier beispielsweise der Druckschmerz an der Achillessehne. Auch eine Schwellung des Weichteilgewebes zwischen zwei Zehen- oder Fingergelenken (Daktylitis) wird manchmal beschrieben.
- Augenentzündungen: Schmerzen, Lichtempfindlichkeit und Rötung werden als mögliche Beschwerden beschrieben. Typischerweise ist nur ein Auge betroffen.
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Ein kleiner Teil der Patienten mit Morbus Bechterew kann mit der Zeit eine chronischentzündliche Darmerkrankung (CED), wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa entwickeln
- Müdigkeit: Chronische Entzündungen stellen eine starke Belastung für den Körper dar. Sie kosten Kraft und haben oftmals eine als belastend empfundene Müdigkeit und Abgeschlagenheit zur Folge. Die Fatigue oder starke, unverhältnismäßige Müdigkeit ist ein wichtiges und häufig unterschätztes Symptom des Morbus Bechterew. Auch Depressionen, Schlafstörungen und Ängste können die Lebensqualität beeinträchtigen.
- Psoriasis: Bei knapp 10% der Patienten kann ebenso die Haut betroffen sein. Psoriasis ist eine Hauterkrankung, die durch Entzündung und Schuppungen der Haut gekennzeichnet ist. Die charakteristischen Schuppen bzw. roten Flecken, die teilweise jucken, können überall am Körper in Form von kleinen oder grösseren Plaques auftreten, insbesondere an den Ellenbogen, den Knien und auf der Kopfhaut.
Folgen einer unbehandelten Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium:
Versteifung, Fehlstellung und Bewegungseinschränkungen der chronisch entzündeten Bereiche der Wirbelsäule.
Generell verläuft die Erkrankung schleichend über Jahre und Jahrzehnte, wobei sich Entzündungsphasen mit mehr oder weniger beschwerdefreien Zeiten abwechseln.
Durchschnittlich dauert es 5 – 6 Jahre, bis eine Diagnose gestellt werden kann und auch heute noch lebt die große Mehrheit mit der Krankheit, ohne dies zu wissen.
Diagnose der axialen Spondyloarthritis:
Aufgrund der häufig unspezifischen Beschwerden und der Häufigkeit von Rückenschmerzen in der Bevölkerung, wird eine axiale Spondyloarthritis nicht immer sofort erkannt.
Eine frühe Diagnose und eine möglichst frühzeitige spezifische Therapie ist sehr wichtig für den Krankheitsverlauf.
Familienanamnese
Gibt es chronisch-entzündliche Erkrankungen zB. Schuppenflechte oder Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa im familiären Umfeld?
Mennell-Test
Der Mennell-Test ist ein orthopädischer Test zur Untersuchung des Sakroiliakalgelenks. Der Patient liegt auf dem Bauch, während der Arzt Druck auf das Kreuzbein ausübt und das Becken festhält. Das ausgestreckte Bein des Patienten wird dann in Richtung Decke überstreckt. Schmerzen bei dieser Bewegung im Kreuzbein-Darmbein-Gelenk können ein Anzeichen für eine Entzündung oder degenerative Schäden des Sakroiliakalgelenks hinweisen, wie sie beim Morbus Bechterew der Fall ist.
Röntgenuntersuchung
Bei fortgeschrittenem Morbus Bechterew sind auf dem Röntgenbild verknöcherte Überbrückungen der Wirbelgelenke (Ankylosierungen) sichtbar.
Zu Beginn der Erkrankung noch nicht im Röntgenbild nachweisbar.
Magnetresonanztomographie (MRT)
Insbesondere in der Frühphase der Erkrankung kann sie mehr Aussagekraft bezüglich entzündlicher Veränderungen haben.
Blutuntersuchung
Das Gewebemerkmal HLA-B27, das die fehlerhafte Abwehrreaktion auslöst, kann durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden.
Bei über 95 Prozent der Menschen, die an Morbus Bechterew leiden, tritt dieses Merkmal auf. Allerdings kommt es auch bei anderen Krankheiten und bei etwa 7 Prozent der Gesunden vor. Ein Test auf HLA-B27 macht also Sinn, wenn schon andere Symptome auf einen Morbus Bechterew hindeuten. Die für andere Rheumaerkrankungen typisch erhöhten Entzündungswerte im Blut treten bei Morbus Bechterew meist nicht auf. Auch in Laboruntersuchungen zeigen sich Zeichen einer Entzündung, wie z.B. die Konzentration des C-reaktiven Proteins (CRP).
Ich habe hier einen Online-Test der Schweizerischen Vereinigung Morbus Bechterew verlinkt:
Link:
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Quellen:
Wikipedia
https://www.msd-gesundheit.ch/de/immunologie/axiale-spondyloarthritis/symptome-und-diagnose
Magazin: AKTIV Morbus Becherew (Selbsthilfeforum der Österreichischen Vereinigung Morbus Becherew.
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