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Es ist Liebe...Teil I

Liebe ist genauso wie Hass eines der stärksten Gefühle, wozu ein Mensch fähig ist.

 

Auf der "Emotionenskala" ganz auf der Gegenseite angesiedelt, liegen sie doch oft ganz nah beisammen und sind DER Stoff, aus dem die größten Geschichten der Menschheit geschrieben sind.

 

Liebe ist der Motor, die Energiequelle, fehlt sie, können Menschen zugrunde gehen....es ist das schönste und komplizierteste Gefühl zugleich.

 

Jeder strebt nach ihr, sie ist inspirierend, hält Menschen zusammen und sorgt auch oft für Kummer, Leid oder sogar Krieg – die Liebe.

 

Und wie fühlt sie sich an? 

 

Liebe ist "Schmetterlinge im Bauch", schwitzende Hände, Sehnsucht, Herzklopfen und die körperliche, seelische und geistige Anziehungskraft, die jemand zu einem ganz bestimmten Menschen verspürt.

 

Sie ist die stärkste Form der Zuneigung sowie der Wunsch nach dem Zusammensein mit dieser Person.

 

Sie bedeutet auch, sich auf einen anderen Menschen einzulassen und ihn so zu akzeptieren, wie er ist – mit all seinen Schwächen und Stärken. Sie ist wie ein unsichtbares Band, das zusammenhält: nicht sichtbar, doch spürbar. Sie ist, wenn man einander nicht braucht, sondern will.

 

Liebe ist das, was unser Leben lebenswert macht.

 

Doch was ist Liebe?

 

Kaum ein Gefühl ist so gut untersucht und beschrieben wie die Liebe und entgegen allen unseren bisherigen Vorstellungen spielt das Gehirn eine viel größere Rolle als das Herz und die Nase weist uns den richtigen Weg.

 

Verliebtsein entfacht im Gehirn ein chemisches Feuerwerk.

Hormone werden produziert und ausgeschüttet und beeinflussen uns vom ersten "Blitz" der Verliebtheit bis hin zu einer langjährigen Partnerschaft.

 

Hier ein kleiner wissenschaftlicher Erklärungsversuch:

 

 

Ist damit schon alles über eines der großen Mysterien in unserem Leben gesagt? 

  

Ist Liebe nur eine chemische Reaktion?

 

Ob sich Liebe wirklich auf die Neurochemie im Gehirn reduzieren lässt, ist umstritten. In vielem steht die Neurowissenschaft der Liebe erst am Anfang. Bisher jedenfalls lässt sich die Komplexität der Liebe nicht im Labor abbilden. 

 

Was ist Liebe wirklich? Einzigartig, individuell und undefinierbar.

 

Was Liebe aus Sicht der Psychologie bedeutet:

 

Es gibt viele verschiedene Arten der Liebe:

Die Liebe zu einem Kind, die romantische zum Partner, die platonische zu Freunden oder Familienmitgliedern. 

 

Jeder Mensch empfindet Liebe unterschiedlich. Es hängt entscheidend davon ab, wie fähig man selber ist, echte Liebe zu empfinden und schenken zu können.

 

Der eine kann bereits ein Gefühl von Liebe empfinden, für den anderen ist das bei weitem noch nicht tief, innig und ganzheitlich genug.

 

Daher sind auch die Worte „Ich liebe dich“ stets subjektiv geprägt.

 

Laut Bindungsforschung prägt die Beziehung zu den Eltern und der Umgebung das spätere Liebesverhalten.

Die Liebesfähigkeit ist stark durch die individuelle Persönlichkeit beeinflusst, aber auch durch gesellschaftliche Werte und Kultur geprägt.

 

Der Unterschied zwischen Verliebtsein und Liebe:

 

Bin ich verliebt oder liebe ich?

 

Liebe und Verliebtsein ist nicht dasselbe.

 

Beim Verliebtsein spielen vor allem chemische und psychische Faktoren eine entscheidende Rolle. Hat die Annäherung zweier Menschen geklappt, werden Endorphine sowie das Glücksgefühl Dopamin ausgeschüttet. Sie sprechen direkt das limbische System an und lassen keinen Platz mehr für rationale Gedanken – weshalb sich die Verliebtheit wie ein Rausch anfühlt. Kommt es zu körperlichen Intimitäten, kann das Kuschel- und Bindungshormon Oxytocin schnell das (trügerische) Gefühl von großer Liebe vermitteln.

 

...und Liebe?

 

Sie ist weit komplexer – und komplizierter, als uns in romantischen Liedern, Büchern oder Filmen dargestellt wird.

Während sich in der Fiktion das Gefühl der Verliebtheit bis ans Lebensende hält, sieht die Realität anders aus.

 

Der Rausch der explosiven Verliebtheit wird nach einiger Zeit durch ein Gefühl der Nähe, der Zugehörigkeit, des Vertrauens ersetzt – schließlich kann sich der menschliche Körper den hormonellen Ausnahmezustand der Verliebtheit nicht auf ewig leisten.

 

Viele Menschen verwechseln diese Veränderung mit einem Abschwächen der Emotionen und befürchten, die Beziehung würde abflachen, da das Kribbeln und die Aufgeregtheit verschwunden seien.

 

Schnell steht die Frage „Soll ich mich trennen?“ im Raum. Nicht selten beenden sie daraufhin die Partnerschaft, um sich beim nächsten Verlieben den Kick zu holen.

 

In Kürze gefasst: Während sich beim Verliebtsein also ein chemisches Feuerwerk im Körper abspielt, das für die sogenannte rosarote Brille verantwortlich ist und keinen Dauerzustand darstellt, ist die Liebe da weitaus beständiger und langfristiger und bringt eine ganz andere Qualität in die Partnerschaft.

 

Die Symbiose von Liebe und Beziehung:

 

Kann es auch Beziehungen ohne Liebe geben?

 

Ja, jeder kann eine Beziehung führen, ohne dass er den Partner wirklich liebt, gleichzeitig kann man Menschen lieben, mit denen man keine Beziehung führt. Wer jedoch das Glück hat, sowohl Liebe als auch Lust für eine andere Person zu empfinden, die diese auch erwidert, hat beste Voraussetzungen, dass aus der Beziehung eine erfüllende, anhaltende Partnerschaft wird.

 

Wie sollte die Liebe nicht sein?

 

So schön die verschiedenen Arten der Liebe sind, so können sie Menschen doch auch völlig um den Verstand bringen, zu selbstzerstörerischen Handlungen führen und für Kummer und Leid sorgen:

 

Liebe ist nicht erzwingbar: Sie können sie nicht kontrollieren oder festhalten, sich auch nicht plötzlich entlieben.

 

Zu lieben bedeutet nicht, den Partner nach den eigenen Wünschen formen, biegen oder ändern zu wollen.

 

Liebe kann starke Trennungsangst und Verlustangst hervorrufen, was das Handeln oft negativ beeinflusst.

 

Zuneigung darf nicht zur Obsession werden: 

Liebessucht führt zu krankhaftem Verhalten und ist Gift für jede Beziehung, wer den Respekt vor sich selbst verliert und nur noch für den Partner lebt, gibt seine persönliche Freiheit auf.

 

Was also ist Liebe?

 

  • Liebe bedeutet, einem Menschen den Freiraum zu lassen, so zu sein, wie er ist, und sich dennoch voll und ganz auf ihn einzulassen
  • Es gibt genug Platz für die Entfaltung der individuellen Wünsche
  • Liebe ist bedingungslos und respektvoll
  • Liebe kann nicht erzwungen werden
  • Liebe ist individuell und wird von jedem anders empfunden.

Und:

 

Nicht alle Menschen tun uns gut und passen zu uns – manchmal müssen wir Nein zur Liebe und Ja zu uns selbst sagen.

Wahrscheinlich wird es niemals möglich sein, mit Verstand und Logik die Liebe ganz zu erfassen.

Schließlich muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden, was Liebe für ihn bedeutet.

 

Nächster Artikel:

 

Wie kann Liebe funktionieren?

"Die 5 Sprachen der Liebe"; Gary Chapman

 

 

Quellen:

2012 trug die Neurowissenschaftlerin Stephanie Cacioppo von der Universität Genf gemeinsam mit Kollegen die Funde der Hirnforschung zur romantischen Liebe zusammen. Das Ergebnis: Leidenschaftliche Liebe entfacht Hirnareale, die mit Euphorie, Belohnung und Motivation in Verbindung gebracht werden. Da sich diese Regionen auch unter dem Einfluss von Opiaten oder Kokain

zum Weiterlesen:

Cacioppo, F et al: Social Neuroscience of Love. In: Clinical Neuropsychiatry 2012;9(1), S. 3 – 13.

https://www.dasgehirn.info/handeln/liebe-und-triebe/liebe-ist-biochemie-und-was-noch

https://www.spiegel.de/partnerschaft/liebesdrogen-a-00000000-0003-0001-0000-000000489749

https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/liebe/partnerschaft/pwieliebeslust100.html

Magazin: "Gesund&Leben" 05/22

 

FAZIT:

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Kommentare: 1
  • #1

    Johann Ziegler (Sonntag, 03 Juli 2022 21:46)

    Liebe ist Leben Lg.aus Sebersdorf ��