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Nicht nur Liebe geht durch den Magen...

...manchmal liegt uns auch etwas schwer im Magen. 

Wir schlucken ständig etwas hinunter... .

 

Fast jeder Mensch hat irgendwann im Leben Magenprobleme.

Sie können sich äußern durch:

  • Schmerzen im linken Oberbauch/hinter dem Brustbein
  • Sodbrennen/Reflux/Aufstoßen
  • Übelkeit/Erbrechen: 1/2 Stunde bis 1 Stunde nach dem Essen
  • Frühzeitiges Völlegefühl (eine der möglichen Ursachen ist eine Verklebung der Bursa omentalis zwischen Magen und Bauchspeicheldrüse)
  • Ständiges Hungergefühl (Mögliche Ursache: Ghrelin, das "Hungerhormon" wird vermehrt produziert)
  • Luft im Magen (Kommt häufig von zu hastigem Essen)
  • Mundgeruch

Durch den engen Kontakt zu anderen Organen unter Umständen auch:

  • Atembeschwerden
  • Herzbeschwerden
  • Schlechte Immunabwehr (Nähe zur Milz)
  • Venöser Rückstau (Ösophagusvarizzen, Ursache liegt häufig in einer Fettleber)
  • Perniziöse Anämie (Zu wenig Intrinsic Faktor wird gebildet, dazu später.)

Lage und Form des Magens:

  • Der Magen ist eine Ausstülpung des muskulären Verdauungsschlauches, besitzt 3 Muskelschichten. Es gibt im Bereich der kleinen Kurve/Curvatura minor eine Flüssigkeitsstraße mit längsgetreiften Rinnen, die wie eine Vorrangstraße für Flüssigkeiten funktioniert und sie schneller zum Zwölffingerdarm, dem Duodenum leitet.
  • Beginn bei der Einmündung der Speiseröhre: Cardia, 1.2 Querfinger links von der Brustbeinspitze hinter den Rippen.
  • Länge zwischen 20 und 30 Zentimeter
  • Fassungsvermögen ca. 1,5 Liter
  • Der obere Teil/Fundus liegt direkt unter der linken Zwerchfellkuppe
  • Die Leber reicht davor von der rechten Körperseite bis ungefähr zur Verlängerung der linken Brustwarze.
  • Der größte Teil ist der Corpus, der Magenkörper. 
  • Der Magenausgang wird von einen ringförmigen Muskel, dem Pförtner/Pylorus verschlossen. Er liegt auf der Linie 3-4 Querfinger oberhalb des Nabels und kann dort ertastet werden.

Funktion:

  • Nahrungsaufnahme
  • Desinfektion
  • Verdauungsvorbereitung
  • Portionierung

Desinfektion:

 

Der Körper hat 3 Barrieren um Keime, Bakterien und Viren abzuhalten:

  1. Die Haut: ca. 2 m2
  2. Der Atemtrakt: ca. 200 m2
  3. Der Verdauungsapparat: ca. 500 m2

Steuerung:

  • Schon der Geruch und Anblick von Essen lässt "das Wasser im Mund zusammenlaufen".
  • Das Hormon Gastrin: Am Magenanfang gebildet, steigert die Funktion der Magenschleimhaut und die Produktion des Magensaftes.
  • Sekretin, am Ende des Magens gebildet funktioniert als Gegenspieler, drosselt die Magensaftproduktion und fördert die Bildung des Pankreassaftes und der Gallenflüssigkeit. 

Der Magensaft:

  • 90 % Wasser
  • Intrinsic Faktor: das "Taxi" für das Vitamin B12 bis es im Dünndarm aufgenommen werden kann. Vitamin B12 (wird fast ausschließlich aus tierischen Nahrungsmitteln aufgenommen) ist wichtig für die Blutbildung (Mangel: Perniziöse Anämie) und die Nerven (Mangel: Demyelinisierung der Nerven: Empfindungstörungen). Anschließend ein weiterleitender Link.
  • Verdauungsfermente: Pepsinogen: wird durch Salzsäure zu Pepsin: wichtig für die Eiweißverdauung, Eiweiße sind für den Körper sehr schwer verdaulich, Milchproteine/Kasein können bis zu 8 Stunden brauchen um verarbeitet zu werden.
  • Salzsäure/HCL: ph- Wert nüchtern: 1-1,5, bei Sodbrennen spürt man die Säure. Die Magenschleimhaut ist geschützt, aber leider nicht die Schleimhaut der Speiseröhre. Anhaltendes Sodbrennen muss unbedingt behandelt werden. Ganz wichtig: Ernährungsumstellung!

Kennwirbel und mögliche Wechselwirkungen zum Bewegungsapparat:

 

TH 6 (6. Brustwirbel)

 

  • Schmerzen auf der linken Körperseite: Schulter, Rippen, ISG, Hüfte bis Knieinnenseite
  • Beschwerden im Bereich der Brustwirbelsäule (6.-10. Brustwirbel)
  • Nackenbeschwerden (C3/4 Nervus phrenicus).

Organzeit:

 

7.00 - 9.00 Uhr

 

Nimm Dir hier Zeit für einen möglichst ruhigen Start.

Schlinge nicht hinunter.

Psychosomatik und Organsprache:

Wir reagieren mit dem Magen auf Nahrungsmittel, aber auch auf Menschen und Situationen, die uns überfordern und wir auch auf der psychischen Ebene nicht gut verdauen können.

 

Fragen:

  • Liegt mir etwas im Magen?
  • Schlucke ich ständig etwas hinunter? Beruhige ich mich dadurch?
  • Gibt es ein Thema, das mich sehr beschäftigt?
  • Bin ich gestresst und analysiere ich viel?

Empfehlungen und Tipps für den Magen:

  • Trinke in der Früh auf nüchternen Magen 1/2 Liter warmes/heißes Wasser. (Der Magen mag warm.)
  • Vermeide Kaffee (besonders Filterkaffee) und Alkohol!!
  • Wenig saure Getränke und Früchte (auch Früchtetees und Hagebutten)
  • Reduziere Gegrilltes und Frittiertes
  • Nicht zu scharfe Gerichte
  • Wenig Milchschokolade
  • Trinke erst 20 Minuten nach dem Essen.
  • Entspannung, Yoga
  • Bewegung
  • Wärme
  • Viszerale Therapie (Manuelle Mobilisationstechniken und Entspannung der Bauchorgane)
  • (Gelber) Enzian: Magenbitter, Appetitlosigkeit, Gastritis, langsame und schwere Verdauung.
  • Kalmus: Magentonikum, Appetitlosigkeit, kalter Magen.
  • Schafgarbe: bei Magenverstimmungen

Sodbrennen und Hiatushernie:

  • Nicht zum Essen trinken
  • nicht zu spät essen, nach dem essen nicht flach hinlegen oder vorbeugen
  • 1/2 Stunde vor dem Essen ein Glas Wasser mit etwas Zitrone
  • Bei Sodbrennen: Mandeln essen oder dunkle Schokolade (mehr als 70%) lutschen.
  • Tausendgüldenkraut: Verdauungsfördernd, Sodbrennen, Appetitlosigkeit.

Bitterstoffe und Meisterwurz sind stärkend für den Magen.


Möchtest Du mehr über Viszerale Techniken und Behandlungen hören, dann freue ich mich über Deine Rückmeldung.


Quellen:

Schule für Viszerale Therapie und integrative manuelle Behandlungsmethoden

Die Organuhr; Dagmar Hemm, Andreas Noll

www.gesundheitsinformation.de

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Kommentare: 1
  • #1

    Waltraud (Donnerstag, 01 Februar 2024 14:14)

    Danke für den interessanten Beitrag von dir - den Magen auch für uns Laien verständlich dargebracht. Gerade das Zusammenspiel zwischen Magen und Psyche ist ein kompliziertes Netzwerk, welches wahrscheinlich schon die meisten von uns irgendwann beschäftigt hat. Man könnte auch "Bauchhirn" zum Magen sagen. Gerade Niedergeschlagenheit, Sorgen, Stress bereiten uns oft ein flaues Gefühl im Magen. Unsere Psyche kann uns Schmetterlinge in den Bauch zaubern aber auch Steine in den Magen legen. " Die Seele ist ein weites Land" sagte schon Arthur Schnitzler