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Kennst Du die Sprache Deines Darms?

Wusstest Du?

  • Der Darm eines 70 jährigen Menschen hat bereits um die 30 Tonnen Nahrung und 50.000 Liter Flüssigkeit verarbeitet.
  • 90% des Serotonis wird im Darm gebildet und nur 10% im Gehirn: Serotonin ist ein wichtiger Neurotransmitter im Körper, der hilft, Stimmung, Appetit, Schlaf und soziales Verhalten zu regulieren. Ein Mangel an Serotonin kann zu Depressionen, Angstzuständen, Schlaflosigkeit, zwanghaftem Verhalten und mehr führen.
  • Das Bauchhirn steht über Nervenfasern mit dem Gehirn in Kontakt. 90% leiten Informationen zum Gehirn, aber nur 10% vom Gehirn zum Darm.
  • Als Mikrobiom bezeichnet man die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die unseren Körper besiedeln, Bakterien, Viren, Pilze, Einzeller. Insgesamt rund 10.000 verschiedene Spezies.
  • Das Gewicht des Mikrobioms eines 70 kg Menschen beträgt ca. 1 1/2 bis 2 kg.
  • Das Mikrobiom sollte sich hauptsächlich im Dickdarm befinden.
  • In jedem Gramm Stuhl stecken mehr Bakterien als Menschen auf der Erde.
  • Man findet schon vor dem Ausbruch einer Parkinson Erkrankung typische Veränderungen des Mikrobioms, der Darmbakterien.
  • Die Zusammensetzung des Mikrobioms ist bei jedem Menschen einzigartig. Sie ist eine Summe von Erfahrungen/Kontakten.
  • Eine vaginale Geburt ist der Grundstein für ein gesundes Mikrobiom bei Neugeborenen.
  • Der gesamte Darm (Zwölffingerdarm, Dünndarm, Dickdarm) ist ein Muskelschlauch von ca. 4 m. Im entspannten Zustand: nach dem Tod ca. 6-8 m.
  • Der optimale pH-Wert im Darm liegt bei 6,6 bis 6,9. Im Magen 1- 1,5 aufgrund der Magensäure. 7 wäre neutral. 
  • Wir scheiden zwischen 100 und 200 g Stuhl pro Tag aus. Er besteht zu ca. 75% Wasser. Der Rest sind Bakterien, Salze, Ballaststoffe, Körpergewebe und Schleim.

Wie sollte sich eine gesunde Verdauung anfühlen, aussehen und riechen?

Man spricht kaum darüber...das möchte ich jetzt ändern:

 

Merkmale einer gesunden Verdauung:

  • Vor und während des Stuhlgangs drückt und zwickt nichts, der Bauchraum ist komplett entspannt.
  • Gesunder Stuhl ist formschön. Ideal ist die Form einer Banane oder dicken Wurst. Der Stuhl sollte auch eine ähnliche Festigkeit wie Banane oder Wurst haben, an einem Stück herauskommen und leicht mit Schleim überzogen sein.
  • Der Stuhlgang erfolgt ohne gleichzeitige Blähungen.
  • Blähungen kommen bei einer gesunden Verdauung nicht vor.
  • Gesunder Stuhl bildet sich täglich ein- bis zweimal.
  • Die Passage der Nahrung durch einen gesunden Darm dauert ca. 18 bis 20 Stunden. Zur Überprüfung der Darmpassage kann man eine große Menge Roter Rüben essen und abwarten bis rötlich gefärbter Stuhl herauskommt.
  • Gesunder Stuhl riecht kaum und vor allem nicht unangenehm.
  • Eine gesunde Verdauung braucht keine Hilfsmittel.
  • In einem gesunden Darm treten keine Blubber- oder anderen Geräusche auf.
  • Bei einer gesunden Verdauung reicht ein Stück Klopapier.

Mögliche Gründe für eine gestörte Verdauung:

  • Eine Ernährung reich an Zucker und anderen Kohlenhydraten.
  • Antibiotika, zerstören nicht nur schlechte Bakterien.
  • Kortison-Präparate.
  • Regelmäßiger Alkoholkonsum - auch schon kleine Mengen Alkohol können den Darm schädigen.
  • Hormonelle Verhütungsmittel.
  • Regelmäßige Einnahme von Medikamenten.
  • Stress.

Wenn der Darm zu uns „spricht" sollten wir es unbedingt ernst nehmen und abklären lassen!

 

Häufig steckt glücklicherweise keine ernsthafte Erkrankung dahinter.

Trotzdem leiden Menschen mit Darmproblemen.

 

Tipps für einen gesunden Darm: 

  •  ½ Liter heißes/warmes Wasser nüchtern in der Früh trinken.
  •  Nicht zu viele verschiedene Informationen pro Mahlzeit: Optimal nicht mehr als 3-4 verschiedene Lebensmittel.
  • Jede Mahlzeit mit etwas Grünem/Zellulose beginnen.
  • Ballaststoffe in Form von Zellulose in Gemüse und Salaten.
  • Rohe Lebensmittel (Salat und Obst) nach 17.00 Uhr meiden.
  • Getreide (Weizen, Dinkel, Roggen) und Kohlehydrate in Maßen. 
  • Wenn Brot, dann „totes“ Brot: Weißbrot.
  • Genug trinken: Wasser: 2 ½ l, am meisten vormittags.
  • Bewegung!!
  • Bitterstoffe: Salate, Rucola, Kohlgemüse
  • Meisterwurz unterstützt die Verdauung
  • Keine gesüßten Säfte oder Fruchtsäfte: Fettleber. 
  • Eine gesunde Leber und Bauchspeicheldrüse sind wichtig für die Produktion von Verdauungsenzymen: Pankreassaft, Gallensaft. Werden zu wenig Enzyme gebildet, übernehmen Bakterien im Darm die Verstoffwechslung: Blähungen (stinkend bei Fäulnis: Eiweiß, nicht riechend bei Gärung: Kohlehydrate.)

 

Tipps bei Bauchkrämpfen: 

  • Wärme
  • Bauchmassage
  • Schafgarbe
  • Kamille
  • Entspannung

Länger andauernd oder sehr schmerzhaft unbedingt einen Arzt konsultieren!

 

Nach Antibiotika Einnahme:

Mindestens 30 Tage die Darmflora wieder aufbauen: Probiotika, Sauerkraut, Joghurt, Kimchi.

 

Protonenpumpenhemmer: 

 

Eine längere Einnahme unbedingt mit dem Arzt besprechen.

 

Wird oft bei Sodbrennen und zusätzlich zu NSAR/Schmerzmedikamenten verschrieben. 

Sie vermindern die Produktion von Magensäure. 

 

Dadurch wird zwar das Sodbrennen vermindert und das ist wichtig, aber Keime und Bakterien werden aufgrund von weniger Salzsäure im Magen nicht genügend abgetötet und können in den eigentlich keimfreien Dünndarm gelangen und hier zu einer Bakterien Fehl/Überbesiedelung führen.

 

Tipps bei Sodbrennen:

 

Wichtig ist vor allem auch eine Lebens- und Ernährungsumstellung.


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Kommentare: 3
  • #1

    Regina (Sonntag, 04 Februar 2024 14:54)

    Sehr interessanter Artikel �. Bezüglich Brot ist also Weißbrot die beste Variante?

  • #2

    Ich (Sonntag, 04 Februar 2024 20:39)

    Liebe Regina…ich denke, die Menge macht das „Gift“. Bei Vollkorn gibt es unterschiedliche Meinungen…manche Studien schneiden positiv ab, aber es gibt auch Stimmen, die sagen, dass in der Schale vermehrt Schimmelpilze und andere Toxine sein können. Ballaststoffe kann man sich auch sehr gut aus Gemüse und Salaten holen. Aber ich denke, jeder spürt, was seiner Verdauung gut tut…insgesamt Kohlehydrat reduzieren wäre aber sinnvoll. Liebe Grüße

  • #3

    Waltraud (Samstag, 10 Februar 2024 15:46)

    Das ist beruhigend, dass Weißbrot ja doch nicht so ungesund ist. Ich esse gerne Semmeln & Co. Weißmehl wird derzeit ja als Lebensmittel eingestuft, welches man eher meiden sollte. Aber, wie du oben geschrieben hast, jeder spürt selber was ihm gut tut. Und jeder ist für sich selbst verantwortlich.