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Was hat ein gebrochener Fingernagel mit Stress zu tun?

1936 erschien ein Artikel von Hans Selye (McGill-Universität Montreal/Kanada), der ursprünglich aus Wien stammte in der Fachzeitschrift Nature: Ein Syndrom, welches durch verschiedene schädliche Auslöser hervorgerufen wird.

 

Hans Selye entlehnte für die Beschreibung der körperlichen Veränderungen bei Ratten, wenn sie verschiedenen Reize wie Kälte, Hormone, Gifte etc. ausgesetzt wurden erstmals einen Begriff aus der Materialkunde in der Physik, nämlich  STRESS.

 

In der Werkstoffkunde bezeichnet Stress die Auswirkung von äußeren Kräften oder Temperaturen auf ein Material.

 

Ein Metallstab lässt sich bei Wärme besser verbiegen als bei Kälte...

...da wären wir beim Fingernagel:

 

Ist Dir schon aufgefallen, dass der Fingernagel bei Kälte leichter bricht, also mehr Stress hat?

 

Eine Zeit lang kann sich das Material anpassen an Druck und eine Situation, das nennt man "Anpassungreaktion",

gibt es aber einen zusätzlichen Faktor zum Beispiel Kälte (Reiz), längere Zeit (Dauer), oder mehr Druckkräfte (erhöhter Stresspegel), dann kommt es irgendwann zur "Materialermüdung", das Material zerbricht an der Belastung.


Bei Menschen und Tieren läuft die Stressreaktion in zwei Phasen ab, nämlich als Alarmreaktion und dann Anpassungsreaktion.

ALARMREAKTION: FIGHT OR FLIGHT

 

Was passiert im Körper?

  • Der Sympathikus, der "Aktivierer" wird eingeschaltet:
  • Das Herz und die Atmung werden schneller: mehr Sauerstoff ist vorhanden.
  • Die Sinnesorgane: Augen und Ohren werden besser durchblutet, mehr Reize werden aufgenommen.
  • Der Hypothalamus, ein Teil des Gehirns schickt Impulse an die Hypophyse (Hirnahangdrüse), die verschiedene Hormone über das Blut zu den ausführenden Hormondrüsen sendet:
  • ACTH (Adrencoticotropes Hormon) wird zur Nebennierenrinde geschickt.
  • Die Nebennierenrinde setzt Cortisol, das körpereigene Cortison frei.
  • Das Nebennierenmark schüttet die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin aus.
  • Auswirkung auf die Bauchspeicheldrüse: mehr Insulin und mehr Glukagon: die Körperzellen insbesondere das Gehirn brauchen Zucker. Aus diesem Grund wirkt sich langanhaltender Stress auch negativ auf die Bauchspeicheldrüse aus: Diabetes etc. können entstehen.
  • Cortisol und Adrenalin unterdrücken das Immunsystem, das Schmerzempfinden und die Feinfühligkeit, andererseits wird der Blutdruck erhöht.

Eine geniale, evolutionäre Anpassung des Körpers an Gefahren/Stresssituationen.

 

Wichtig ist, dass die Reaktion zeitlich begrenzt ist und danach der Körper wieder regenerieren kann!


Stell Dir vor, Du willst bergauf mit einem alten Auto einen LKW überholen.

Du schaltest auf einen niedrigen Gang, der Motor heult auf und hochtourig gelingt dieses Überholmanöver.

Kurzfristig kein Problem, aber dauert das Manöver länger an, wird der Motor heiß werden und Schaden nehmen.

 

FAZIT:

 

Kurzfristig "hochtourig" zu leben, schafft der Körper ohne Probleme.

Bleibt es länger besteht, kann es dauerhaft

  • zu hohem Blutdruck,
  • erhöhtem Blutzuckerspiegel,
  • Abbau der Reserven in Knochen und Muskeln,
  • Unterdrückung des Immunsystems: Erkrankungen/Krebs,
  • Störungen der Wundheilung,
  • Probleme/Entzündungen des Magen-, Darmtraktes,
  • Veränderungen der Blutgefäße,
  • zu psychischer Angespanntheit,
  • Ruhelosigkeit bis zur Aggression,
  • Schlaflosigkeit und Panikattacken führen.

Quellen:

Frei von Stress durch die Heilung der Mitte; Dr. med. Georg Weidinger

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Stress

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