Narzissmus und Erziehung

...Was ist das richtige Maß...?

Bei all unseren gesellschaftlichen Einflüssen ist es sehr schwierig, dass unsere Kinder nicht zu Narzissten werden.

 

Es herrscht ein großer Leistungs-, und Erfolgsdruck.

 

Um zu bestehen, braucht es ein gewisses Maß an Narzissmus, an Selbstoptimierung, an Individualisierung:

Was grenzt mich von anderen ab, was hebt mich hervor?

 

Bis zu einem gewissen Grad ist es deshalb auch vernünftig und wichtig, seine Kinder zu selbstbewussten Menschen zu erziehen, sie zu loben, zu fordern und zu fördern.

 

Wie kann ich verhindern, dass meine Kinder/mein Kind eine falsche Selbsteinschätzung bekommen?

 

Buch von Mary Trump: "Genug ist nie genug.":

 

Sie beschreibt Ingredienzien für ein mögliches narzisstisches Weltbild von Donald Trump:

  • Herrischer Vater: "Werde zum Killer", Donald Trump hatte Legasthenie und musste trotzdem entsprechen. Kinder übernehmen sehr viel vom Weltbild der Eltern.
  • Kranke Mutter: Psychische Probleme, war nicht anwesend. Mangel an Empathie und Zuwendung.

Risikofaktoren:

  • Leistungsdruck und mangelnde Anerkennung: Ein Kind bekommt nur dann Aufmerksamkeit und Anerkennung, wenn es den Ansprüchen der Eltern/eines Elternteils entspricht. Lob und Anerkennung werden ein Leben lang die wichtigste Motoren sein.
  • Aufmerksamkeit und Zuwendung: Die Eltern/Das Elternteil ist zu sehr mit seinen Problemen beschäftigt und kann keine Liebe und Zuneigung geben. Zuneigung und Nähe kann sehr schwer ertragen und weiter gegeben werden. 
  • Zu viel Lob: Das Kind wird übertrieben gelobt und wahrgenommen. Menschen brauchen später auch sehr viel Aufmerksamkeit und bekommen eine übertriebene Selbsteinschätzung. Sie glauben sie sind großartig.

Die 3 Z in der richtigen Dosis:

  1. Zuwendung
  2. Zeit
  3. Zuneigung
  • Fordern und verwöhnen.
  • Reden, reden, reden.
  • Feedback Kompetenz anerziehen: Auch Eltern müssen ertragen und ein Hinterfragen der Kinder zulassen.
  • Zuhören.
  • Vorleben!!
  • Eltern, die narzisstisch veranlagt sind, betrachten Kinder als Teil von sich selbst und neigen dazu sie zu instrumentalisieren.
  • Wichtig sind klare Regeln und Strukturen schon für kleine Kinder: Sie sind nicht das Zentrum der Welt, aber werden trotzdem behütet und geliebt!
  • Richtig zu loben ist nicht einfach...es muss ehrlich und authentisch sein. 

Quelle:

Prof. Dr. Reinhard Haller: Narzissmus und Erziehung.

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Kommentare: 1
  • #1

    Waltraud (Donnerstag, 08 Juni 2023 11:11)

    Ein Kind "großzuziehen" ist Verantwortung und schwierige Aufgabe zugleich. Natürlich möchte jeder von uns nur das Beste für seine Kinder, die wir ja von Herzen lieben.Nur leider gelingt das nicht immer und der Spagat zwischen Leistungsdruck-Anerkennung-Respekt-Liebe ist ein großer. Ich gebe es zu: " Mir ist das nicht immer gelungen( zumindest als mein Sohn noch klein war)." Vor Jahren habe ich ein Buch über Entwicklungspsychologie gelesen und bin draufgekommen, dass ich echt vieles falsch gemacht habe. Gott sei Dank ist es trotzdem halbwegs gut ausgegangen, doch mit meinem jetzigen Bewusstsein würde ich vieles anders machen. Aber so ist es nun mal und das Leben gibt uns manchmal nur eine einzige Chance und die Vergangenheit lässt sich nicht wiederholen. Aber man kann seinen fast erwachsenen oder schon im Erwachsenenalter befindlichen Kindern das Beste geben - Die Hände öffnen und loslassen mit Liebe, die vermittelt: Lebe dein Leben, doch wo deine Wurzeln sind bist Du immer in Liebe und in den Turbulenzen deines Lebens willkommen!